Komplikationen und Risiken
- Wundheilungsstörung: Bei etwa 3.5% der Patienten kommt es im Bereich der Implantate zu einer Entzündung der Haut. Diese Entzündung kann theoretisch auf die Hirnhäute oder das Gehirn übergreifen. Um dies zu verhindern muss man implantierte Elektroden, das Verlängerungskabel und den Impulsgeber für 4-6 Wochen entfernen.
- Hirnblutung: Beim Einführen der Elektroden können kleinste Hirngefäße verletzt werden, die sich nicht auf den MRT-Planungsbildern abgebildet haben. Entsteht daraus eine große Blutung mit Lähmungen oder Sprachstörungen bzw. einem lebensbedrohlichen Zustand, ist eine weitere Operation zur Ausräumung der Blutung mit im Einzelfall nicht absehbaren Folgen erforderlich. Im eigenen Krankengut beträgt das Risiko für eine Blutungskomplikation nach Elektrodenimplantation 0.6%, in der Literatur bis zu 1,3%. Eine tödliche Blutung haben wir bisher nicht beobachtet.
- Liquorfistel (Austritt von Hirnwasser (= Liquor) aus dem Hautschnitt) und Hirnödem (Schwellungsreaktion des Hirngewebes) extrem seltene Komplikationen, die wir nur aus der Fachliteratur kennen, aber bei den eigenen Patienten bisher nicht erlebt haben.
- Serom: Flüssigkeitsansammlung im Bereich des Impulsgebers (<1%). Die Flüssigkeit wird abpunktiert, gelegentlich ist auch die operative Entfernung des Impulsgebers für 3-4 Wochen erforderlich.
- Blutung bei Implantation des Verbindungskabels: Dieses Kabel wir mit Hilfe eines speziellen Operationsinstruments unter die Haut verlagert. Sollte dabei eine größere Blutung entstehen, ist eine Erweiterung des chirurgischen Eingriffs zur Stillung der Blutung erforderlich (Risiko 0,3%).
- Hardware-bedingte Komplikationen
- Wanderung/Fehllage der Elektroden (4 - 5 %)
- Elektrodenbruch (5 %)
- Hautläsion (Erosion) über implantiertem Material (~ 1 %)
- Kosmetische Aspekte: Der Impulsgeber ist nach Implantation als Vorwölbung unter der Haut deutlich sichtbar. Ebenso wird bei besonders schlanken Personen das Verbindungskabel als Strang durch die Haut hindurch sichtbar sein. In ganz wenigen Fällen (<1%) kann sich am Übergang des Verbindungskabels über das Schlüsselbein eine Narbenplatte ausbilden, die sich beim Drehen des Kopfes durch Zug bemerkbar macht.
